Narrenzunft Stegstrecker Pfullendorf

Hexen (seit 1947)

Eine reine Männergruppe!

Jedes Häs ist ein Unikat und wird von jeder Hexe selbst nach bestimmten Vorgaben angefertigt.

Rock, Bluse, Schürze und Kopftuch in verschiedenen Farben und Stoffmustern, weißer Unterrock mit Spitzenbesatz und eine lange Unterhose.

Besonderheiten sind die Strohschuhe, Ringelstrümpfe und der Besen, welcher von jeder Hexe selbst gefertig wird.

Ein Unikum in der Schwäbisch-Allemanischen Fasnet ist die selbst gefertige Pappmasche-Maske, so wie sie in den Ursprüngen auch von anderen Hexengruppen getragen wurde.

Hänsele

Die Mitglieder bestehen sowohl aus Frauen als auch aus Männern.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind unsere Hänsele anzutreffen, damals noch in gewöhnlichem Anzug mit aufgenähten, buten Plätzle und Geflitter.

Das Plätzlekleid besteht aus ca. 1200 geleichmäßig geschnittenen Filzstücken („Plätzle“) ohne erkennbare feste Farbzusammenstellung, außer der Farbe Schwarz. Die Stoffmaske besteht aus Plätzle der Stadtfarben – rot und weiß.

Am Häs sind Schellen eingeht, welche man deutlich hören kann. Der Hänsele führt eine Saubloder mit sich.

Seit 1928 gibt es die organisierte Hänselegruppe.

Nidler (seit 1976)

Unsere Nidler sind eine reine Frauengruppe.

Der Namenursprung liegt im Begriff „nideln“, dies ist allemanisch und bedeutete „Süßrahm“ – Eine Bezeichung für ein Zopfbrot/ süßes Gebäck.

Das Häs besteht aus einer braunen Hose und die beigefarbenen Kasak sind mit Applikationen in der jeweils anderen Farbe verziert. Am Oberteil sind Glöcken angenäht. Abgerundet wird das Häs mit einer Glattlarve mit kunstvoll bestickter Kapuzenhaube und einem Fuchsschwanz.

Weit sind füllhornähnliche Lederbeutel für die Nideln am Haselnusstecken angebracht.

Schnellergilde

Der Schneller ist als Fuhrmann aus dem 19. Jahrhundert gekleidet und ist wohl die älteste Gruppe der Zunft. Er trägt den blauen Fuhrmannskitel, wie er auch heute noch in Südtirol getragen wird. Dazu wird eine Reithose, Schaftstiefel und eine schwarze Zipfelmütze getragen.

Seind Handwerkszeug ist die zwischen 3 und 4 Meter lange Karbatsche. Die Schneller kündigen traditionsgemäß an Dreikönig um Punkt 12:00 Uhr die fünfte Jahreszeit in Pfullendorf an. Ab diesem Zeitpunkt wird in Pfullendorf an allen Ecken und Enden bis Fasnetdienstig 24:00 Uhr geschnellt.

Schaalweiber

Die Schaalweiber sind eine offizielle Gruppe seit 1998. Sie geht zurück auf die Zeit um 1850. Danach und zwischen den beiden Weltkriegen war das Schaalweib eine reine Schnurrerfigur.

Das Häs besteht aus einem langen schwarzen Rock, einem schwarzen Oberteil, einem Umhang aus edlem Wiener Tuch in unterschiedlichen Farben. Abgerundet wird das Häs durch Stiefeletten und Handschuhen.

Die ursprüngliche Maske bestand zuerst aus mehrfachen Leinen geleimte und einer bermalten Bergamasker-Larve.

Heutzutage wurde die sehr anfällige Leinenmaske durch eine feine Holzmaske ersetzt.

Des Weiteren sind unsere Schaalweiber mit Täschchen und Schirm anzutreffen.

Narrenbolizei – Einzelfigur (seit 1985)

Das Häs ist nach Art des badischen Ortspolizisten von 1850 nachempfunden. Eine lange weiße Hose mit roten Biesen und darüber ein grüner Waffenrock mit roten Ärmelaufschägen. Desweiten besteht das Häs aus einer grün-rote Schirmmütze mit großen weißem Schild, Polizeisäbel am weißledernen Bandelier, sowie eine große Büttelschelle.

Der Narrenbolizei wird seit dem 11.11.2020 verkörpert durch Rainer Bosch, der seinen Vorgänger Walter Roßknecht abelöst hat. Rößknecht stellte zuvor 25 Jahre lang die Einzelfigur der Stegstrecker dar.

Rainer Bosch trat 1995 als Hänsele in die Zunft ein, 2013 wurde er in den Narrenrat gewählt, eher er zwei Jahre später das Amt des Geschäftsführers übernahm.

Der Narrenbolizei wird traditionell durch einen Mann verkörpert.

Narreneltern

Die Ältesten Figuren der Pfullendorfer Fasnet, bereits bei der Gründung 1856 vertreten.

Die letzte Narrenhochzeit fand 2015 statt. Thomas v. den Oberen wurde mit Franziska v. der Festweide vermählt.

Die Narrenmutter ist nach altem Brauch ein Mann. Das Häs besteht aus der weiblichen Linzgautracht mit Radhaube, langer Unterhose, Unterrock, Schal und Büstenhalter.

Der Narrenvater trägt ein frühes Biedermeierkostüm mit schwarzer Samdbundhose, dunkelblauem Gehrock mit Samtkragen. Dazu eine weiße Perücke und einen grauen Filzhut.

Narrenrat

An der Spitze des Zunft steht der Zunftmeister mit dem Narrenrat, der sich aus dem Vorstand und bis zu elf Narrenräten zusammensetzt. Früher hieß dieses Gremium „Elferrat“.

Das Häs des Narrenrates hat sich in den letzten 50 Jahren verschiedentlich geändert. Zuletzt wurde 1981 die Festtracht des Linzgaubauers durch das neue Häs ersetzt, das seinen Ursprung im Ratsgewand mit einem gewissen spanischen Einschlag hat. Deshalb wird das Narrenratshäs in Insiderkreisen auch „Olé“ genannt.